Montag, 19. September 2016

Erfahrungen Malaria & Schwangerschaft

Ob es nun vernünftig war oder nicht sei mal dahin gestellt. Wir haben genauso viel Kritik wie Zuspruch bekommen. Fakt ist, dass Cari KEINEN einzigen Mückenstich bekommen hat. Marina und Andreas, sowie auch ich, waren voll davon. Wenn ihr also die sogenannte Expeditionsprophylaxe beachtet, ist das alles halb so wild. Das bedeutet immer lange Kleidung und alles bedecken, Cari hat es gehasst, nix mit kurzem sexy Kleidchen und Flipflops; sondern lange Hose, Strümpfe, Schuhe und langes Hemd. Dazu alle vier Stunden Insektenschutzmittel von Autan, ohne DEET! Und da auch jeden Millimeter einreiben. Auch das hat Cari gehasst...
Auch sonst kommt die Stechmücke die Malaria überträgt, nicht alle Moskitos übertragen Malaria!, nicht überall und zu jeder Tageszeit vor.

Wir würden sicher nicht Urlaub in Afrika buchen, wenn wir wissen das wir schwanger sind/werden, aber wir würden einen lange geplanten Urlaub in Afrika auch nicht absagen.

Wenn ihr Fragen habt, wir helfen gerne...

Sonntag, 18. September 2016

Sonntag, 18.09. - Kenia

Unseren letzten Tag beginnen wir natürlich wie die letzten mit einem langem Frühstück. Anschließend gibt es einen Spaziergang zur anderen Seite des Strandes an der aber nichts mehr weiter kommt außer ein paar Felsen. Noch einmal ab in das pipiwarme Wasser, danach in den Pool und wieder einmal mit einer Kokosnuss für Cari und einem Bierchen für mich in die Sonne. Im 16:00 Uhr wollen wir in den Shops des Hotels noch ein paar Postkarten und Mitbringsel holen, aber die haben zu, es ist ja Sonntag. Minuspunkt für das Hotel! Also bitte seit uns nicht böse liebe Freunde, wir haben an euch gedacht, wenn auch in letzter Sekunde, aber im ernst, ein Hotelshop der Sonntags zu hat??? Habe ich als Gast nicht immer Sonntag...
Nach drei äußerst erholsamen Tagen in Mombasa endet dann also unsere gemeinsame Zeit mit Madreas. Schön wars! Ein letzter Whisky abends an der Bar, dann noch ein allerletzter und unsere Wege trennen sich.

Samstag, 17. September 2016

Samstag, 17.09. - Kenia

Nachdem wir wieder ausgiebig lang und gut gefrühstückt haben gehen Andreas um 10:00 Uhr zu unserer Schnorcheltour. Wir werden von einem deutschsprachigem Lokal begrüßt und von seinem ersten Offizier. Das Boot wird vorbereiten, das Segel gehisst und schon stechen wir in See. Da der Wind Richtung Strand geht, müssen wir zunächst aufkreuzen um nach draußen zu kommen. Mit einem Segel dauert das ganze etwas länger, aber eine Fahrt auf einem solchen Katamaran ist schon auch etwas romantisches, Zeit ist in der angenehmen Brise und dem plätschern der Wellen nebensächlich. Nach eineinhalb Stunden erreichen wir die letzte vom Hotel aus erkennbare Biegung der Küste und gehen dort zunächst für eine kleine Erkundungstour an Land. Unerwartet, aber dennoch ok. Der Kapitän ist uns ein paar Seeigel, Seesterne, Krebse und kleinere Fische an den Felsen der Küste. In wenigen Minuten wird hier die Flut eintreffen und mit ihr die bunte Fischwelt. Es geht zurück aufs Boot und nach fünf Minuten ab ins Wasser. Die nächsten 30 Minuten treiben wir mit der Flut am Ufer entlang und sehen das, was wir uns als schöne bunte Unterwasserwelt vorgestellt haben. Doch davon ist leider nicht viel zu sehen, Andreas meint der Hurrikan "El Nino" hat hier wohl auch seine Spuren hinterlassen. However, mir gefällt es, und ein paar schön anzusehende Fische sind ja auch dabei. Ich glaube sogar einen giftigen Feuerfisch gesehen zu haben, da muss ich aber noch die Bilder auswerten. Um 13:00 Uhr kehren wir von unserer Seefahrt zurück zu den Mädels die uns auch schon sehnsüchtig am Strand erwarten. Naja, Cara zumindest, Marina häkelt gerade ihren fünften Schal fertig, ich weiß nicht einmal, ob sie mitbekommen hat das wir weg waren...
Der Rest des Tages ist wieder Standart, sonnen, essen, Bierchen, Whisky und ins Bett um 23:00 Uhr.

Freitag, 16. September 2016

Freitag, 16.09. - Kenia

Um 07:00 Uhr sind Cari und ich wach, Biorhythmus halt. Wir gehen zum Frühstück und sind, oh Wunder, so ziemlich die ersten. Dies garantiert uns einen Platz direkt am Wasser wo wir die nächsten drei Stunden verbringen und einfach nur genießen. Um 08:00 Uhr gesellen sich Madreas zu uns. Sie zieht es jedoch nach einer Stunde zu einem Erkundungsgang am Strand. Kaum betreten sie den Sand, werden sie auch direkt vom ersten Einheimischen (Lokal) belagert. Was der wohl will...? Als sie zurückkommen berichten Sie, das wir wohl das schönste Hotel erwischt haben. Das stellen wir auch auf unserem Spaziergang, den wir kurze Zeit später in die selbe Richtung machen, fest. Zurück im Hotel angekommen geht es für den Rest des Tages auf die Liegen, relaxen. Andreas fragt im Hotel was eine Schnorcheltour kostet, doch da 50€ pro Person für zwei Stunden ziemlich happig sind, ist das so keine Option. Doch vor dem Hotelbereich stehen ja genug Lokals herum. Die kommen sowieso direkt heran wenn man zu lange guckt, und so hat Andreas auch nach ein paar Minuten den örtlichen Skipper gefunden. Schnell wird der Preis von 90€ auf 50€ heruntergehandelt, und schon steht die Schnorcheltour für den nächsten Tag. Das wird bestimmt in Abenteuer, denn wir werden kein Motorboot, sondern einen ortsüblichen, selbstgezimmerten Katamaran nehmen.
Um 16:00 Uhr haben die Animateure mich ins Visier genommen, es geht zum musizieren. Auf dem Programm stehen Bongos, Rasseln und eine Art Xylophon. Eine Stunde versuche ich mich an jedem der Gerätschaften, ganz lustig. Mit den vier anderen "Freiwilligen" spielen wir Wildbahn los. Unter der Anleitung eines locals hört es sich zwischendurch sogar ganz gut an. Ganz kurz mal... Ich fürchte das die ersten weiteren Gäste, die unserem Terror ausgesetzt sind bereits an ihren Reiseveranstalter schreiben um eine Rückzahlung zu bekommen. Schnell zurück denke ich mir nach einer Stunde, bevor die Kokosnüsse fliegen.
Um 19:00 Uhr geht es zum Abendessen. Aus drei Gerichten können wir auswählen, auch hier ist das Essen wieder gut. Um 21:00 Uhr geht es zurück an die Bar, Bier und Whisky warten. Das Abendprogramm ist etwas mau in der Anlage. Keine Musik die läuft, nichtmal leise im Hintergrund. Nur zwei TVs zeigen irgendwelche Fußballspiele, bo-oring! Egal, nach ein paar Bierchen geht es ins Bettchen, dann schaffen wir es morgen wieder zuerst zum Frühstück in die erste Reihe.

Donnerstag, 15. September 2016

Donnerstag, 15.09. - Kenia

Um 09:00 Starten wir zum Flughafen Kilimandscharo. Um 12:30 kommen wir dort an und starten den zweiten Teil unserer Reise mit dem Flug zunächst nach Nairobi, dann weiter nach Mombasa. Dort werden wir vier Tage am Strand verbringen und nichts tun, ja - richtig gelesen nix tun! Gar nichts, e-echt. Naja, mal gucken was da an Programm so angeboten wird ;).
In Nairobi haben wir nervige drei Stunden Aufenthalt welchen wir uns mit ein paar Bier und Kartenspielen vertreiben. Beim Schreiben dieser Zeilen sitzen wir im Flieger nach Mombasa und ich werde von Cari mit Erdnüssen gefüttert. Hoffentlich kommen wir bald an.

Um 20:00 landen wir in Mombasa und werden dann auch direkt von einem Fahrzeug des Hotels abgeholt. 45 Minuten fahren wir bis zum Hotel. Hier müssen wir erstmal eine mehr oder weniger vertrauen erweckende Sicherheitskontrolle passieren.
Der erste Eindruck vom Hotel ist gut. Zunächst beziehen wir die Zimmer, beziehungsweise Andreas und Marina ihren Bungalow. Wir haben unterschiedlich gebucht und sind daher nicht mehr zusammen untergebracht, kein Problem... Um 21:30 Uhr treffen wir uns zum Abendessen im Restaurant. Auch der zweite Endruck der ziemlich großen Anlage ist sehr gut. Es gibt zwei Pools, eine große Grünfläche mit schönen Palmen, und das beste ist, man hat direkten Blick auf das Meer und muss nur 20 Meter hinlaufen. Die Severin Sea Lodge ist eine gute Wahl gewesen, ein Dank an Marina und Andreas (ab jetzt Madreas) Reisebürotante, top!
Nach dem Abendessen gehen wir zur Safaribar. Daneben findet heute Abend das Abendprogramm mit Livemusik statt. Schon beim Abendessen klangen die Töne der nach meinem Empfinden guten Performance an mein Ohr, ich konnte mich kaum auf dem Sitz halten und wollte am liebsten direkt in die tosende Menge mein Tanzbein schwingen. Doch an der Bar angekommen wird die Musik ziemlich mellow, es sollen jetzt wohl alle Gäste schlafen gehen. Bob Marleys "Three Little Birds" erklingt, ein schöner Track, jedoch bitte nicht am Höhepunkt des Abends, sondern lieber um 15:00 Uhr in der Sonne auf der Liege am Meer und ein kühles Bier. Da die tosende Menge eher aus zwei Mittvierziger Ladies besteht, die sich den Fängen der Animateure nicht entziehen konnten, reduziert sich mein Tanztrieb wieder. So verbringen wir den ersten Abend gemütlich an der Bar und genießen die letzten Stücke der Liveband bei einem Whisky, auch ok.

Mittwoch, 14. September 2016

Mittwoch, 14.09. - Maraboi Lodge

Heute steht der Tangiri Nationalpark in Arusha auf dem Programm. Leider gibt es hier auf Grund der vorhandenen Vegetation keine Nashörner und so muss ich wohl nochmal nach Afrika um eins in freier Wildbahn zu sehen.
Nach einer Stunde Fahrt erreichen wir den Park. Hier gibt es Zebras, Gnus und Antilopen. Wieder mal... Am elften Safaritag sind wir natürlich schon ein wenig verwöhnt. Was anders an diesem Park ist, ist die Anzahl der Tiere. Hier sind viel größere Herden. So sehen wir eine riesige Gnuherde die einzeln hintereinander ihres Weges ziehen. Wie kleine Kinder auf dem Weg in die Schule. Wir sehen noch ein Leopardenpärchen was faul in den Bäumen hängt und sich nicht für uns bewegen will. Ist halt kein Zirkus. Später sehen wir noch einen Gepard der mit seinem Kleinem vor einer kürzlich geschlagenen Antilope liegt und sich von den Strapazen der Jagd erholt. Auch der Gepard ist ein äußerst anmutendes Tier, wie alle Raubkatzen die wir gesehen haben. Aufmerksam blickt er von links nach rechts und beobachtet die Umgebung. Eine Herde Hyänen könnte dem Kleinen und der Beute gefährlich werden. Doch außer Kopfdrehen auch hier keine Bewegung. Auch diesmal darf ich nicht aussteigen um den Geparden hinterm Ohr zu kraulen.
Nach dem Mittagessen machen wir uns auf den Rückweg. Unsere nächste Lodge ist die Maraboi Lodge. Marina und Andreas waren während einer ihrer letzten Trips hier untergebracht und schwärmen die ganze Zeit von der Lodge. Wir können es kaum erwarten dort anzukommen und die letzten Stunden in Tansania dort zu genießen.
Um 15:00 Uhr kommen wir dann auch an und sind begeistert. Die letzte Lodge zu toppen schien schwer, doch hier diese Lodge übertrifft wirklich alle.
Bevor wir genießen können müssen wir leider zunächst Abschied von unserem Guide nehmen. Elf Tage haben wir zusammen verbracht, viel gelacht und Spaß gehabt. Raschidi hat uns ein wenig Tansania näher gebracht und wir ihm ein wenig unseren Way of Life. Ein dufte Typ, da kennen Cara und ich ganz andere Guides. Raschidi, danke für deine Begleitung! Eine herzliche Umarmung und wir sind wieder alleine. Jetzt heißt es genießen. Wir sitzen im offenen Lobbybereich der Lodge an den auch der Essensbereich und die kleine Rezeption angeschlossen ist. Von der Lobby aus blicken wir auf eine kleine Wassertränke an der sich in ca. 30 Meter Entfernung einige Zebras und Gnus laben. Der Blick ist frei auf die sich schier endlos erstreckende Steppe. Ein Weg führt zu dem Pool der Anlage der hier das Highlight ist. Das randlose  Wasserbecken, das quasi mit Beginn der Steppe endet hat ebenfalls Blick auf eine Wassertränke. Doch zunächst beziehen wir unser kleines Paradis. Vorbei an grasenden Zebras und Gnus werden wir zu unserer Unterkunft gebracht, wir liegen mal wieder am äußeren Ende der Anlage. Ich schätze das liegt daran, dass Andreas so früh gebucht hat. Das Doppelhaus, in dem Marina und Andreas die eine Hälfte und Cara und ich die andere Hälfte bewohnen übersteigt unsere Erwartungen. Groß, geräumig, sauber und mit einem Blick auf die offene Steppe, ein absoluter Traum. Vor unserem Fenster zieht eine Herde Zebras vorbei, hier sind wir wirklich mittendrin in der Natur.  Schnell umziehen und die letzten Sonnenstunden am Pool verbringen. Auf unserem Weg zum Pool wieder überall Zebras und Gnus in der Anlage. In zehn Meter Entfernung stehen sie und sind friedlich und unbeeindruckt am grasen. Am Pool angekommen gibt es gleich ein lecker Bierchen und mit der vor uns untergehenden Sonne genießen wir die letzten Stunden des letzten Abend in Tansania. Der Abschluss eines Urlaubes könnte schöner nicht sein. Auch das Abendessen hier ist wieder prächtig. Zwar kommt es nicht an den Geschmacksorgasmus von gestern heran, dafür ist es etwas besonderes bei der Zubereitung der Speisen. Zwei Köche stehen an vier von Gasgrills angeheizten Woks und bereiten die Speisen frisch vor, Erlebnisgastronomie vom Feinsten. Besonders schön ist dabei der Schein der Flammen die die doch sehr dunkel gehaltene Umgebung erhellen. Mit dem gewohnten Bierchen geht der Tag zu Ende. Zu unserem doch ein paar Meter entfernten Haus bringt uns ein Guide, alleine wäre das hier doch zu gefährlich.

Dienstag, 13. September 2016

Dienstag, 13.09. - NgoroNgoro

Wie gewohnt klingelt um 06:00 der Wecker, geht es um 06:30 Uhr zum Frühstück und um 07:00 starten wir. Heute besichtigen wir den Ngorongoro Krater. Wir fahren 600 Höhenmeter tief in den 304.000qkm großen früheren Vulkankrater. Hier gibt es eine eigene Vegetation, Tierwelt und sogar ein eigenes Klima. Wenn man vom Inneren des Kraters an die äußeren Höhenzüge blickt, erkennt man, dass die Wolken nur bis zu Kratergrenze reichen. Dies entsteht durch die sich im Inneren des Kraters bildende Temperatur und Feuchtigkeit.
Zu den "Big Five" der Tiere von Afrika fehlt uns noch ein Nashorn, das gilt es heute zu erspähen. Doch daraus wird erstmal nichts. Zwar erspähe ich gegen Mittag eine "Servalcat", eine kleine Raubkatze, durch das Fernglass, doch von Rhinos keine Spur. Wunderschöne, und im Gegensatz zur Serengeti sehr grüne, fast dschungelartige Vegetation gibt es hier. Auch sehr viele der uns bekannten Tiere, in viel Größerer Anzahl, Traumhafte Bilder. Aber ich WILL JETZT ENDLICH EIN NASHORN SEHEN...
Nach unserem Lunchpaket starten wir um 13:00 Uhr den Weg zur nächsten Lodge, der Country Lodge in Karatu. Auf halbem Wege halten wir nochmal oben am Rande des Kraters an. Fast den ganzen Krater im Blick wird erst von hier oben die gewaltige Größe des ehemaligen Vulkans erkennbar, eine Atemberaubende Aussicht.
Ab jetzt hat uns auch die Zivilisation wieder, ab hier gibt es sogar geteerte Straßen, und so dauert der 14 Km lange weg nicht eine Stunde sondern nur 20 Minuten.
Die Lodge überzeugt voll. Ein traumhafter Blumengarten heißt uns willkommen, in der Mitte ein Pool, außen herum die jeweiligen Häuser. Auch in den Häuser ist alles sehr schön, dass Badezimmer ist sogar in Naturstein ausgelassen - hier kann man es aushalten. Wir legen uns an den Pool und genießen die Sonne, so stelle ich mir Urlaub vor.

Nachdem wir den Nachmittag am Pool verbracht haben geht es um 19:00 Uhr wieder zum Abendessen. Hier bekommen wir das beste Essen der ganzen Reise. Die Gewürzvariationen der gereichten Gerichte übertrifft sogar alles was ich aus Deutschland kenne, very delicous!
Da der restliche Tagesablauf wie immer ist. Kürze ich ab: Bierchen, Bettchen, Bubu.

Montag, 12. September 2016

Montag, 12.09. - NgoroNgoro Krater

Um 08:00 Uhr startet unsere Reise. Zunächst fahren wir bis 12:00 Uhr zum Zentrum der Serengeti, dann bis 16:00 zum Südrand, und um 18:00 kommen wir an der am Ngorongoro Krater gelegenen Rhino Lodge an. Gerade mal zehn Stunden haben wir gebraucht...
Die Rhino Lodge ist etwas einfacher gehalten, ein bisschen im Stil einer kleinen Hotelanlage. Da wir auf 2400m Höhe sind ist es dementsprechend kühl. Das Besondere an der Lodge ist, dass die Zimmer und das Restaurant mit Kamin geheizt werden. So kalt ist es zwar nicht, aber das Aroma von verbranntem Holz gibt dieser Lodge einen besonderen Flair.
Gestärkt durch das Abendessen, was wieder gut gut war, geht es um 21:30 ins Bettchen. Das Personal hat bereits die Kamine entfacht und so kommen wir in ein mollig warmes Zimmer was romantisch durch das Feuer des Kamins erhellt ist. Wir zünden noch eine Kerze an und lassen die letzten Tage Revue passieren bevor wir schlafen.

Sonntag, 11. September 2016

Sonntag, 11.09. - SpekeBay Lodge

Heute steht vormittags eine Bootstour in ein nahe gelegenes Dorf und nachmittags eine Vogelbeobachtungstour an. Um 08:30 starten wir die Tour die wir zunächst mit unserem Guide und drei Ruderern auf einem in die Jahre gekommenen aber trockenen 8-Personen Klepper beginnen. Der aufgehenden Sonne entgegen fahren wir am Ufer entlang zu dem kleinen Dorf welches nach Aussage des Guide ungefähr 700 Einwohner hat. Auf meine Bitte singt unser Guide uns ein Lied vor, mein afrikanische Lieblingslied: "Jambo, Jambo guana, ..." Ich mache ein Video von dieser authentischen Szene, wie der Guide mit seinem typischen Safariehut vorne auf dem Boot sitzt und mit der Sonne hinter ihm singt, was könnte mehr Afrika sein? Da ich mich mit der Kamera etwas deppert anstelle, muss er das Lied fünf mal singen, für den gut gelaunten Guide ab kein Problem.
Als wir in dem Dorf angekommen sind werden wir gleich von einer Traube Kinder umringt, direkt greifen Sie unsere Hände und lassen diese nicht mehr los auf unserer Tour. Raschidi erklärt uns später das die Menschen in Tansania dafür bekannt sind Fremden gegenüber sehr freundlich und neugierig eingestellt zu sein. Der kleine Junge der an meiner Hand geht ist ganz begeistert von den Haaren an meinem Arm und kuschelten sich mit dem Gesicht daran, putzig. Der Guide erklärt uns wie der Fischfang in dem Dorf funktioniert, zeigt uns wie Mehl gemacht wird und führt uns mit den Kindern durch das ganze Dorf. Zwischendurch singt er mit den Kindern ein Lied und erklärt uns das mit diesen Liedern versucht wird den Kindern ein wenig Bildung zu geben. Ein paar Zahlen und Buchstaben werden gesungen und dann mahlen die Kinder die Zahlen 1 bis 9 in den Sand. Unser Guide ist sehr an der Bildung der Kids interessiert. Zwar hat grundsätzlich jedes Kind die Möglichkeit hier zur Schule zu gehen, da die Eltern aber meist jede helfende Hand brauchen um über die Runden zu kommen, können nur wenige dies in Anspruch nehmen. Am Ende des Dorfes angekommen überlegen wir noch wie wir den Kurzen eine Freude machen können. Der Guide schlägt ein paar Bleistifte und Schreibhefte vor, damit können auch wir etwas für die Bildung der Kinder tun. Die Idee ist super und so kaufen wir alle Bleistifte und Hefte die wir bekommen können. Vorrätig sind die natürlich nicht aber es reicht gerade um jedem der Kinder etwas in die Hand drücken zu können. Während des Rückweges auf dem Klepper singen die Ruderer und der Guide noch im Chor ein Liedchen für uns und so endet der erste Teil des Tages.
Nach dem wieder sehr leckeren Mittagessen geht es bis 16:30 Uhr wieder auf die Liegen zum sonnen. Dann folgt die Bird-watching-Tour. Bewaffnet mit zwei Ferngläsern spazieren wir gemütlich durch das große Gelände der Lodge. Unser Guide, ein Heinz Sielmann der Vogelkunde, überzeugt mit Detailwissen zu jedem der fast 300 Vogelarten die es hier gibt. Insgesamt sehen wir zwar nur ca. 50 Arten aber zu diesen bekommen wir alle Details erklärt. Bemerkenswert ist, das die Männchen immer die schöneren der Gattung sind, auch bei den Tieren... Auch hat der Guide ein unglaubliches Auge für die  Vögel. Was wir als kleinen Fleck bei genauem hinsehen erkennen, identifiziert der Guide direkt in Art und Geschlecht, ein Fachmann halt. Um 18:00 Uhr sind wir zurück an der Lodge. Marina und ich haben bereits zuvor festgestellt dass wir ganz schön zerstochen sind von den Moskitos, aber auch Andreas hat was abbekommen. Cari hat keinen einzigen Stich am ganzen Körper, da hat sich das einsprühen und die lange Kleidung doch bezahlt gemacht.
Der Tag endet wieder um 22:00 Uhr nach dem exzellenten Abendessen. Das Essen an dieser Lodge ist wirklich spitze, am besten bis jetzt, wobei es immer ganz gut war.
Morgen geht es auf die längste Tour. 330 Km bis zum Ngorongoro Krater. Zum Glück haben wir den ganzen Tag Zeit und können es daher ruhig angehen lassen. Laut Raschidi werden wir ca. 8 Stunden unterwegs sein - nicht auf geteertem Weg...

Samstag, 10. September 2016

Samstag, 10.09. - Victoriasee

Heute geht es zum Victoriasee. Vier Stunden Fahrt meint Raschidi, Hakuna Matata... Auf unserem Weg sehen wir zweimal Löwen die direkt am Weg ihre kurz zuvor erlegte Beute fressen. Der Geruch vom Tod kommt diesmal von den Zebrastücken die direkt vor uns liegen. Die Löwen sind so nah das wir sie fast streicheln können. Ich blicke einer vor mir liegenden Löwin direkt in die Augen sie hält meinen Blick. Ich bin beeindruckt von diesem Muskelpaket und dem schönen samten Fell. Als sie aufsteht bekomme ich einen Schreck, mit zwei Sätzen würde sie neben mir sitzen, doch sie dreht sich um und geht.

Um 13:30 Uhr kommen wir in der SpekeBay Lodge an. Eine schöne geräumige Anlage mit zehn Bungalows und weiteren zehn überdachten Zelten. Die nächsten zwei Tag sind wieder etwas mehr Komfort angesagt. Der Bungalow ist geräumig mit großem Badezimmer und einer kleinen Terrasse. Davor noch zehn Meter Rasen und dann der größte See Afrikas, der Victoriasee. Schön bunt und mit verschiedensten Pflanzen bebaut ist der ganze Bereich, schon ein kleines Paradies. Doch bevor wir in den See springen gibt es erstmal Mittagessen. Auch hier kann die Lodge voll überzeugen. Wie üblich eine leckere Suppe als Vorspeise, dann ein Teller mit Vorspeisen und im Anschluss die Hauptgerichte und das Dessert. Vorzüglich. Nach dem Essen gibt es die gewohnte Einweisung. Die Moskitos die ich so befürchtet habe werden hier direkt am Wasser sehr stark vertreten sein, jetzt wird es also ernst. Ab 18:30 Uhr wenn die Sonne untergeht werden die feindlichen Stecherstaffeln ihre Angriffe fliegen. Ich gucke Cari in die Augen und sie weiß sofort das hier für sie nur lange Klamotten in Frage kommen ab 17:00 Uhr. Auch stelle ich mir den Wecker auf alle vier Stunden um sie in gewohnter, penetrant nervender Art mit Autan einzusprühen.
Leider wird auch aus dem Sprung in das kühle Nass nichts, der See ist voller Parasiten die in jegliche Körperöffnung eindringen und dann dort ihre Eier ablegen. Da kann man doch gut auf die Erfrischung verzichten... Also ab auf die Liegen und beim braten in der Sonne das Plätschern der Wellen genießen. Für heute ist nichts weiteres angedacht, einfach nur Erholung.
Auch das Abendessen überzeugt voll und ganz mit einem köstlichen Pfeffersteak als Hauptspeise.
Um 22:00 Uhr geht es in die Heia, es ist ruhig und warm - schön. Zuvor habe ich noch das Moskitonetz eingesprüht, nach Löchern abgesucht und die zwei Moskitos erlegt die sich irgendwie in den doch recht hermetisch abgeriegelten Bungalow gestohlen haben.

Freitag, 9. September 2016

Freitag, 09.09. - Serengeti

Der heutige Tag führt uns durch kleiner Bereiche abseits der Hauptstrecke. Raschidi fährt heute langsamer und geschmeidiger da der gestrige Tag für unser aller Rücken nicht der leichteste war. Heute ist Genießertag. Raschidi erkennt mit seinen Adleraugen einen Leopard unter einem Baum. Anmutend sitzt dieses schöne Tier im Schatten und chillt ab, wie wir sagen würden. Ein schöner Anblick, leider ist nix mit streicheln und hinterm Ohr kraulen und so fahren wir weiter. Da wir alle vom gestrigen Tage geschafft sind fahren wir um 14:30 zurück ins Camp. Auf das Standartbier bei Rückkehr folgt ein Nickerchen, etwas lesen und Kartenspielen. Mittlerweile sind wir alleine im Camp und können die Ruhe und die Natur genießen. Doch gegen Abend wird es nahezu stürmisch und Familie Häsing tut sich schwer unter den ziemlich lauten Geräuschen der im Sturm flatternden Zelte und knachzenden Gestänge zu schlafen. Ich vermisse eigentlich nur noch das Geräusch von prasselndem Regen und schlafe sofort ein.

Donnerstag, 8. September 2016

Donnerstag, 08.09. - Serengeti

Die Nacht war kalt und laut. Da eine unserer Decken über dem Feuer getrocknet wurde und unerträglich gerochen hat, haben wir unter einer Decke und auf einem 90cm Bett geschlafen. Grundsätzlich kein Problem, doch Cara hat sich meinen militärischen Gedanken angeschlossen und 1/3 der Matratze als Reserve eingeteilt. Somit liege ich auf 30cm mit dem Rücken auf dem Bettgestell, Cari auf 30cm in der Mitte und 30cm wurden freigehalten. Die leicht abschüssige Position des Bettes hat dies wohl begünstigt, heute Nacht stellen wir die Betten quer... Frierend stelle ich mich unter die warme Dusche die jedoch eiskalt ist. Dadurch wird mein Militärmodus wieder eingeschaltet und ich frage wo meine Gefechtsausrüstung ist. In Gedanken stelle ich mich auf die Flaggenparade und anschließender Überprüfung der Vollzähligkeit von Waffen, Ausrüstung und Mannschaften ein, da ruft Cara aus der Dusche das sie nicht gedacht hätte das es hier so schön warmes Wasser gibt...??? Da habe ich wohl das kalte Wasser aus der Zuleitung benutzt... Mit Freude auf die warme Dusche morgen früh verschwimmt auch der Gedanken an den Frühsport mit der Besatzung des Außenposten.  Unserem Standarttagesablauf der nächsten Tage folgend, 06:00 Wecken, 06:30 Frühstück, 07:00 Abfahrt, beginnen wir den ersten Safarietag in der Serengeti. Bis Mittags fahren wir durch die Steppe und sehen dabei immer wieder die uns bekannten Tiere. An einem Bereich mit mehreren Wasserlöchern sehen wir ein paar Flusspferde die gar nicht daran denke sich für uns zu bewegen. Kurze Zeit später ein regelrechter Stau von Jeeps. Am Wegesrand liegen ein paar Löwen im Schatten, auch hier nur geringe Bewegungsmotivation. Völlig unbeeindruckt von den Fahrzeugen laufen zwei der Löwen zwischen den kurzen Zwischenräumen der Jeeps auf die andere Straßenseite und legen sich dort hin. Weiter geht es zu einem Picknickpoint mit WC. Hier stellen wir fest dass ein Reifen Luft verliert und gewechselt werden muss. Endlich, was wäre eine Safari ohne Reifenwechsel? Nach 20 Minuten ist der Wechsel vollzogen und es geht weiter. Nach einer kurzen Zeit sehen wir wie sich ein Straußenmännchen einem Straussenweibchen nähert. Seinen langen Hals S-förmig hin und her bewegend und die Flügel immer wieder ausbreitend  führt das Männchen, ich taufe ihn Peter, einen Tanz auf, den das Weibchen zunächst wenig beeindruckt. Doch nach fünf Minuten hat das Weibchen genug gesehen und ist bereit zur Paarung, es setzt sich hin. Während ich mir das Schauspiel durch das Fernglas ansehe holt Andreas alles an Zoom raus was seine Kamera hergibt und dreht einen Straußenporno. Ich meine durch das Fernglas erkennen zu können wie Peter zu uns guckt und das Weibchen mit angerauter Stimme sagt "Ich bin bereit". Nach zwei Minuten schwillt Peter der Hals rot an und ich meine er guckt wieder zum mir mit den Worten "ich habe Feuer gemacht" und steigt von dem Weibchen ab. Gemeinsam ziehen sie in die endlose Steppe und verschwinden bald hinter dem Horizont. Bis die Eier ausgebrütet sind bleibt Peter bei dem Weibchen und hilft beim Brüten. Und wenn sie nicht gestorben dann leben sie noch heute...
Während ich mich frage ob Peter wohl glücklich ist fahren wir zu ein paar Felsen auf welchen wir mit einem atemberaubenden Blick unsere Lunchboxen futtern.
Der Rückweg bringt uns wieder an den Wasserlöchern vorbei. Diesmal erkennen wir ein Krokodil wartend am Ufer. Eine kleine Antilope nähert sich nichtsahnend grasfressend dem Krokodil. Es liegt der Geruch von Tod in der Luft, ich spüre es. Ganz langsam, Grasbüschel um Grasbüschel fressend nähert sich die Antilope ihrem Ableben. In Kürze wird die darwinistische Grausamkeit der Natur zuschlagen. Raschidi sagt, wenn sich die Antilope auf einen Meter an das Krokodil genähert hat, wird das Krokodil angreifen. Ich sehe die blitzschnelle Bewegung des Krokodils wie es die Antilope schnappt und unter Wasser zerrt um es dort zu töten. Ich höre die Schreie der Antilope die es im Todeskampf von sich gibt. Alle Tiere im Umkreis galoppieren davon, Vögel fliegen in alle Himmelsrichtungen, jegliches Lebewesen schreit auf und warnt seine Artgenossen, ein reinstes Konzert an Tierlauten. Jetzt ist die Antilope nur noch 50cm vor dem sicheren Tod durch Krokodil entfernt. Das Krokodil geht auf Nummer sicher und wird jede Sekunde zuschlagen, das Abendessen ist sicher, es kann die Antilope nicht verfehlen. Die Antilope näher sich weiter dem Krokodil. Wenn dieses jetzt den mächtigen Schlund öffnen würde, würde die Antilope geradewegs hineinlaufen. Andreas meint das Krokodile nur alle drei bis fünf Tage fressen müssen und es offensichtlich vor kurzem Gefressen hat. Meine Gier nach Action versinkt, der Geruch nach Tod den ich kurz zuvor vernommen habe war wohl nur ein kleines Verdauungsproblem.
Auf dem Rückweg kommen wir an einem weiteren Wasserloch vorbei, dem Hippopool. Ungefähr 20 Flusspferde liegen in einer fast ausgetrockneten Schlampfütze und bewegen sich kaum. Auch hier der Geruch des Todes, äußerst intensiv. Diesmal dadurch bedingt das die Hippos in ihrer eigenen Jauche liegen, wenigstens haben sie es schön warm dabei. Als wir Ihnen zu nahe kommen folgt einem anfänglichen Fauchen ein Bewegungsruck durch alle Tiere. Da in Afrika die meisten tierbedingten Todesfälle durch Hippos kommen entscheiden wir uns dazu vorher den Platz zu verlassen. Der Tag war lang und anstrengend und so machen wir uns auf den Rückweg. Nach einer endlos scheinenden Zeit kommen wir endlich am Camp an. Nach einem Bierchen gehe wir duschen, ein kurzer Nap und um 19:00 Uhr wieder das Abendessen. Die heutige Nacht verbringen wir alle tief schlafend in Ruhe und Windstille, nur ein paar vereinzelte Tiergeräusche Raunen durch die sternenklare Nacht.

Mittwoch, 7. September 2016

Mittwoch, 07.09. - Serengeti

Nach dem Frühstück starten wir unsere Tour zur Serengeti. Die Strassenverhältnisse haben sich zum Glück etwas gebessert. Die Landschaft wechselt immer wieder ihre Facetten. Mal goldgelb, mal tonrot, jedoch sieht es immer aus wie auf einem fremden Planeten. Steppe soweit das Auge reicht. Mal viele Felsen und Hügel, mal flaches Land. Um 13:00 Uhr kommen wir am östlichen Gate der Serengeti an. Hier nehmen wir unser Mittagessen in Form der uns bereits bekannten Lunchboxen ein. Gesellschaft leisten uns dabei ein paar Echsen, von welchen die männlichen in herrlichen blau-roten Farben erstrahlen. Nachdem Raschidi die Formalien erledigt hat setzen wir unsere Tour fort. Nach kurzer Zeit werden wir schon von den Bewohnern der Serengeti begrüßt. Zahlreiche Zebras, Warzenschweine, Gnus, Antilopen, Sprinböcke, ein paar Dig Digs und Büffel. Schön anzusehen dabei ist, wie diese unterschiedlichen Tiere alle zusammen unterwegs sind. Vereinzelt sehen wir auch ein paar Giraffen, Elefanten, Hyänen, Schakale und Paviane. Um ca. 15:00 Uhr biegen wir auf einen kleineren Pfad ab, wir freuen uns auf unsere Lodge um nach der langen Fahrt etwas Erholung zu finden. Nach zehn Minuten kommen wir an einen militärischen Vorposten. Raschidi spricht mit einem der zivil gekleideten Jungs, wahrscheinlich fragt er nach dem Weg. Erleichtert stellen wir fest das er umdreht und zurück fährt. Jetzt eine 180 Grad Kurve? Hmm, wahrscheinlich umfahren wir den Vorposten. Jetzt fahren wir daran vorbei und ich erkenne die mir bekannten Armeezelte. Doch abgesehen von den Zelten kann ich nichts militärisches erkennen, sieht eher aus wie ein Zeltlager... Wie heißt unsere nächste Lodge nochmal Andreas? Serengeti View Camp. Und auf der Höhe der Zelte gibt es nochmal eine 90 Grad Kurve, fragen wir wohl nochmal nach dem Weg??? Nachdem fünf man Empfangskomitte mit den gleichen T-Shirts kommen und den obligatorischen Willkomensdrink bringen ist jede Hoffnung vorbei. Okay denke ich. Nach kurzer Prüfung des Alters der Angestellten denk ich, das ich wohl der Dienstgradhöchste vor Ort bin. Im Gedanken erstelle ich schon einen Wachplan, Stellungsskizze, gucke mir einen Bereich für den Alarmposten aus und denke das heute Nacht 24:00 Uhr eine gute Zeit für einen Probealarm ist. Schnell noch Gruppen einteilen, den Zuggefechtsstand aufbauen lassen, Funküberprüfung, dann können die  Männer an den Stellungsbau gehen und ich mich mit dem vorherigen Führer vor Ort abstimmen. Nachdem ich die Einweisung verträumt habe und den Probealarm gerade mit einem Schuss aus der Signalpistole starten möchte, zupft mich Andreas am Arm und meint jetzt gibt es erstmal ein Bier. Mein Gefechtstraum zerläuft vor mir wie schmelzender Käse, nur die Zelte bleiben. Unsere Sachen werden in die spartanisch eingerichteten Zelte gebracht und bis wir uns in 15 Minuten im Verpflegungszelt treffen schauen wir uns ein wenig um. In dem Zelt gibt es eine Dusche die auf Wunsch mit warmem Wasser gefüllt wird. Auch eine europäische Toilette ist vorhanden, wie die Dusche in einem kleinen abtrennten Separet. Dusche rechts, WC links, davor ein kleiner Bereich zum Händewaschen mit einem Wasserkrug. WC und Dusch sind quasi zwei kleine rechteckige Einzelzelte, über allem gibt es ein Plane die Schatten spendet. Der Schlafbereich hat ca. 12 qm und ist mit einem gummierten Boden und sehr guten Moskitonetzen hermetisch gegen jegliches Viehzeuch abgeriegelt. Beruhigend. Auf dem Nachttisch ein Zettel: "If it's yellow, let it mellow, If it's brown, flush it down." 15.000qkm Steppe, da ist Wasser eine knappe Resource... Der Tatsache ist wohl auch unser heißersehnte Pool geopfert worden. Strom für Licht wird aus Solarzellen gewonnen, nur im Verpflegungszelt ist Strom zum aufladen von Handys, an Handyempfang oder WLAN ist nicht zu denken. Pure Nature halt. Nun denn, Spielesammlung und Kartenspiel geschnappt, ich höre das kühle Bier schon rufen. Wir setzen uns ins Verpflegungszelt mit Blick auf die Serengeti. Das Bier wird gebracht und ist auch schön kühl. Eine Runde Mensch-Ärgere-Dich-Nicht lässt die letzten Gedanken an den Probealarm verschwinden, jetzt ist wieder Urlaubsfeeling angesagt. Vor dem Abendessen um 19:00 Uhr gibt es noch ein kleines Nickerchen. Um halb sieben treffen wir uns wieder im Futterzelt, langsam treffen auch weitere Gäste ein. Höflichkeitsfloskeln scheint es dabei hier in der Wüste nicht zu geben. Ich mache mir einen Spaß daraus den anderen feste in die Augen zu gucken und meine Hello/Jambo Jambo so oft zu wiederholen bis ich eine Antwort bekomme. Das zweite Bier mit dem passenden Namen "Serengetibier" hilft mir dabei... Vor dem Zelt wird ein Feuer empfacht und so können wir unser Essen mit dem Blick über das Feuer auf die endlose Steppe die sich im roten Licht der untergehenden Sonne färbt genießen. In Buffetform gibt es eine leckere Zuchinisuppe, halbverhungertes-aber wahrscheinlich glückliches Hänchen mit Kartoffeln und Bohnen mit Möhren, ganz lecker. Als Nachtisch ein schwer definierbare Karamelmasse, Geschmack akzeptabel, Konsistenz interessant... Um 22:00 Uhr geht's ins Bett, der doch recht stark gehende Wind macht die Temperatur im Zelt dabei erträglich. Unschöner Nebeneffekt ist dabei das durch die flatternde Zeltbahn entstehende Geräusch, was ziemlich laut ist. Mit diesem mir vertrauten Geräusch und einem letzten Gedanken an die Signal/Leuchtpistole die den Probealarm einleutet schlafe ich ein.

Dienstag, 6. September 2016

Dienstag, 06.09. - Lake Natron

Nach einem guten und umfangreichem Frühstück starten wir pünktlich um 07:00 zu unserem nächsten Ziel, Lake Natron. Hier besichtigen wir den rot schimmernden See mit den unzähligen Flamingos und gehen danach zu einem Wasserfall. Die Fahrt dauert laut Raschidi ein bis zwei Stunden. Nach 15 Minuten verlassen wir die geteerte Straße und das eigentliche Safarigefühl beginnt. Während die "Straße" anfangs noch akzeptabel ist, wird sie zwischenzeitlich zu einem Abenteuer. Links von uns liegt ein von den Masai "Gottes Berg" genannter Vulkan. 2006 ist er das letzte mal ausgebrochen und wir fahren jetzt über die Spuren dieses Ausbruches. Raschidi beweist gute Fahrtechnik und bringt uns wohlbehalten jedoch gut durchgeschüttelt durch diesen Bereich. Zwischendurch müssen wir mehrfach anhalten und "Wegzoll" zahlen, 10$ pro Kopf womit Schulen und weitere örtliche Infrastruktur gebaut werden. Am Wegesrand immer wieder Masaikinder die ihr Vieh treiben und "Hello Hello" rufen. Bleibt man stehen kommen sie alle herbeigelaufen und wollen Souvenirs verkaufen oder fragen nach Wasser oder etwas zu essen. Doch ist es kein Betteln wie ich es aus Indien kenne, die Masai sind ein sehr stolzes Volk denen es nicht schlecht geht. Von der Regierung aus haben sie das Recht sich auf dem Land zu bewegen und auch die Grenze nach Kenia zu überschreiten wenn die Trockenheit dies erfordert. Den einfachen Lebensstil habe sie selbst gewählt und sind zufrieden. Unsere Tour geht weiter und bis wir den Lake Natron erreichen vergehen nicht ein bis zwei Stunden sondern vier, Hakuna Matata...
Am Lake Natron angekommen nehmen wir einen örtliche Guide auf und fahren zu dem roten See mit den unzähligen Pelikanen. Doch Pustekuchen. Der See sieht wohl nur zu gewissen Zeiten rot aus und den Anblick der Pelikane haben wir uns auch etwas spektakulärer vorgestellt. Auch hier hinterlässt die Desertierung, die Klimawandelbedingte allgemeine Rückweichung des Wassers, ihre Spuren.
Als nächstes fahren wir auf einen kleinen Hügel und es gibt Mittagessen. Mit einem herrlichen Blick auf die vor uns liegende Steppe essen wir aus unsere Lunchboxen während die Sonne auf uns runter brennt. Jetzt geht es zunächst ins Lake Natron Tented Camp. Das Camp ist viel einfacher gehalten als das Laka Manjara Camp. Keine  uniformierten Bediensteten, keine geteerten Wege. Auch unsere Unterkünfte, kleine Hütten, sind recht einfach gehalten, jedoch sauber und mit eigener Dusche und WC lassen sie nichts missen. Wir haben eine Stunde Zeit bis es zum Wasserfall geht, wir entschließen uns für ein kleines Nickerchen. Da wir ziemlich im Busch liegen und auch regelmäßig gewässert wird unterziehe ich Cari zunächst mal wieder einer Moskitoschutzdusche. Leicht genervt lässt sie aber auch diesmal diese Tortur über sich ergehen. Das Moskitonetz in unsere Hütte lässt mit mehreren Löchern zu wünschen übrig, da muss nochmal die fleißige Hausfrau später dran. Um kurz vor ein Uhr klingelt der Wecker und wir starten zum Wasserfall. Bevor wir fahren spreche ich an der "Rezeption" unser Moskitonetz an und bitte darum das die Löcher geflickt werden. Eine europäisch aussehend Dame, die ich zunächst für eine Touristin hielt, fragte mich ob und wie sie helfen kann. Sie versprach sich um das Netzt zu kümmern, meinte aber auch, dass auf Grund der Trockenheit keine Moskitos da wären - hoffentlich stimmt beides...
Zum Wasserfall müssen wir zunächst 15 Minuten fahren, dann ca. 45 Minuten laufen. In der brütenden Mittagssonne rechne ich mit pro Person 1,5 Liter Wasserbedarf, drei Flaschen also. Eine für den Hinweg, eine für vor Ort und eine für den Rückweg. Für uns alle zwölf Flaschen. Als ich Andreas nach zwölf Flaschen frage guckt er komisch, etwas übertrieben meint sein Ausdruck. Lieber haben als brauchen denke ich und packe meinen Rucksack voll. Noch ein paar Chips für die Elektrolyte, in meinen Gedanken laufen wir 60 Minuten durch die Sonne, am Rande der Verdurstung. Mit einem Rucksack der ein Masaidorf eine Woche lang versorgen könnte starten wir also los. Zunächst gehen wir ganz gemütlich am Fluss entlang, die Sonne ist durch den angenehm gehenden Wind gut zu ertragen. Nach ein paar Minuten waten wir durch knöcheltiefes Wasser, auch sehr angenehm. Der Weg wird immer anspruchsvoller und aus gehen und knöcheltiefem Wasser ist klettern und hüfthohes Wasser geworden. Der Weg wir immer anspruchsvoller und von gehen kann man schon nicht mehr sprechen. Die Mädels beschließen mit Raschidi umzukehren, was sich im weiteren Verlauf des Trails als die absolut richtige Entscheidung rausstellt. Das Wasser ist jetzt Brusthoch für mich, für Andreas immer noch hüfthoch und zu dem anspruchsvollen felsigem Trail kommen jetzt noch nasse, rutschige Stellen. Nach 45 Minuten kommen Andreas und ich mit dem örtlichen Guide am Wasserfall an. Auf geht es in das erfrischende Nass. Vorher trinken wir noch eine Flasche Wasser damit ich nicht alle 12 wieder mit zurücknehme sondern nur elf... Aber wenn wir uns verlaufen hätten, hätten wir eine Woche überlebt... Nach ein paar Bildern und Videos geht es erfrischt zurück. Es wahr nicht unbedingt spektakulär, aber ein kleines Abenteuer mit Erfrischung, schade das die Mädels nicht mitkonnten. Wir machen uns auf den Rückweg und kommen nach einer halben Stunde bei Cara und Marina am Jeep an. Sichtbar erholt, der Trail hatte sie doch ganz schön mitgenommen, warten sie gut gelaunt am Jeep auf uns. Nun geht's zurück ins Camp der Rest des Tages ist frei. In der Hütte angekommen stelle ich zufrieden fest dass die Löcher alle genäht wurden, hatte ich nicht unbedingt erwartet. Das Camp hat auch einen kleinen Pool in dem ich mich etwas abkühlen möchte. Er wird gespeist von dem Fluss an dem wir eben waren und wird nicht mit Chemikalien versetzt. Das spiegelt sich am Boden des Pools wieder, der mit einem leichten Algenfilm bedeckt ist und ihn dadurch grün schimmern lässt. Den Rest der Truppe schreckt das ab, doch mein Wunsch nach Erfrischung ist größer. Anlauf, Sprung, Wasserbombe - doch nix Erfrischung... Die endlosen Meter die das Wasser in den schwarzen Schläuchen bis hierhin hinter sich gebracht hat, lässt das Wasser Pipiwarm sein, egal, fühlt sich trotzdem gut an. Bis zum Abendessen sitzen wir in gemütlicher Runde und unterstützen die örtliche Wirtschaft in dem wir ein Bierchen trinken. Das Camp wird von den Masai betrieben welche hier auch bedienen. Wie schon zuvor sind sie äußerst zuvorkommend und herzlich und um unser Wohlergehen bemüht. Dabei überrascht mich die gastronomische Korrektheit die ich manchmal in Deutschland vermisse. Es wird von rechts angereicht, nicht benötigtes Besteck sofort entfernt und als ich nach dem Hauptgang nach einer weiteren Suppe frage, weil die so lecker war, wird gefragt ob die vor dem Dessert oder damit zusammen gereicht werden soll. Marina und Andreas sprechen am nächsten morgen mit der europäischen Dame die mir zuvor Auskunft über die Miskitos mitgeteilt hat, diese ist im Camp um das Personal anzuleiten, sie macht einen guten Job würde ich sagen. Vor dem Abendessen zeigen uns ein paar Masai noch wie man früher Feuer gemacht habe und erzählen uns etwas über ihre Kultur. Bis 21:00 Uhr sitzen wir unter freiem Himmel am Lagefeuer, unterstützen die örtliche Wirtschaft und genießen den Blick in den prächtigen Sternenhimmel. Dann geht's ins Bett, morgen können wir ausschlafen, der Wecker geht erst um 06:30. Wir werden laut Raschidi fünf bis sechs Stunden zur Serengeti Steppe fahren, hoffentlich gibt es morgen keinen doppelten Hakuna Matata Zeitaufschlag.

Montag, 5. September 2016

Montag, 05.09. - Lake Manyara

Nachdem wir gut gefrühstückt haben starten wir um 07:00 zu unserer ersten Ziel, Lake Manyara. Drei Stunden Autofahrt stehen uns bevor. Raschidi erzählt uns zwischendurch  etwas über das Land und die Menschen die hier leben. Zum Beispiel von dem Medizinmann der örtlichen Masai. Er hat hat 34 Frauen und über 100 Kinder - ich finde eine Frau manchmal schon anstrengend... Abseits der gut ausgebauten, geteerten Straße befindet sich endlose Steppe. Zwischendurch ein Paar Masaidörfer, Termitenhügel oder kleinere Viehgruppen, getrieben von eine kleinen Jungen.
Nach ca. zwei Stunden erreichen wir den Lake Manyara National Park. Nachdem Raschidi uns angemeldet hat wird am Jeep das obere Verdeck geöffnet und schon starten wir zu unserer ersten Safari. Die ersten Tiere die wir sehen und die uns zu diesem Zeitpunkt noch begeistern sind Paviane. Völlig unbeeindruckt von unserer Anwesenheit ziehen sie ihres Weges und halten hier und da um ein paar Blätter zu pflücken und zu essen. Zwei Stunden sind wir in dem Park unterwegs und sehen Zebras, Giraffen, grüne/blaue Meerkatzen, Gnus, Wasserböcke, Büffel, einen Elefanten, Pelikane, Geier, Nielpferde und Warzenschweine. Alle Tiere total unbeieindruckt von uns, ein friedliches Zusammensein von Mensch und Tier. Ich denke an das Bild von dem Zahnarzt mit dem erschossenen Löwen und das viele dieser Tiere vom Aussterben bedroht sind. Auch das zurückweichende Wasser und die Trockenheit ist zu erkennen, nicht nur weil Trockenzeit ist. Wie wird es in 25 Jahren hier aussehen?

Gegen 13:00 Uhr fahren wir zum Lake Manyara Wildlife Camp. Doch nach 15 Minuten streikt der Motor. Raschidi ruft einen Mechaniker herbei und meint es wird ca. eine Stunde dauern bis der Wagen wieder läuft. Er meint wir können im Fahrzeug warten oder etwas umher laufen. Da wir uns in einer Art Kleinstadt befinden entscheiden wir uns dazu die Gegend ein bisschen zu erkunden. Wir laufen die Hauptstraße hoch, doch nach 500m haben wir den "Stadtrand" erreicht und kehren wieder um. Nach 30 Minuten sind wir wieder zurück am Fahrzeug. In der "Stadt" das typische Bild was ich auch aus Asien und Brasilien kenne. Ein paar Geschäfte am Strassenrad, dahinter ein paar Wohnhäuser, nichts spektakuläres aber ich fand es schön mal das wahre afrikanische Leben kurz gesehen zu haben, wir waren nicht gerade in einer Touristen Hochburg...
Die Reparatur des Jeep ist wohl doch etwas komplizierter und so besorgt Raschidi uns ein anderes Fahrzeug was uns schonmal ins Camp bringt.
Das Camp ist wirklich sehr schön. Es gibt einen Willkomenssaft und eine kurze Einweisung. Nachts dürfen wir uns nur in Begleitung eines der bewaffneten Guards bewegen, das ein oder andere Tier könnte sich in das Camp verirren und sich von uns bedroht fühlen. Ich denke eher eine Vorsichtsmaßnahme als eine wirkliche Gefahr, unwohl fühlen wir uns nicht. Ein paar der Angestellten nehmen unsere Sachen auf, Koffer selbertragen gibt es hier nicht, und bringen uns zu unserer Lodge. Marina und Andreas sind oben, wir unten. Die Lodge lässt nichts zu wünschen übrig. Geräumig, sauber und sehr schön. Ich inspiziere das Moskitonetz und finde kein einziges Loch, ein gutes Zeichen.
Nächster Programmpunkt ist das Mittagessen und abgesehen vom Abendessen gibt es auch keine weitern mehr für diesen Tag. Gestärkt ziehen wir uns um und legen uns an den Pool. Der Ausblick ist frei auf die sich bis zum Horizont erstreckende Steppe. Vereinzelt treiben ein paar Masai ihr Vieh übers Land und der bedeckte Himmel vom Vormittag öffnet sich für die Sonne um unsere Pooltime perfekt zu machen. Wir sind die einzigen die am Pool liegen, ich würde die Gesamtsituation als perfekt beschreiben. Noch nicht erwähnt wurde das eiskalte Kilimandscharo Bier was zu einer perfekten Situation natürlich dazugehört. Für mich eine ganz neue Urlaubssituation - Nichtstun, großartig, ich könnte mich dran gewöhnen. Ein paar Runden im Pool, ein bisschen lesen, noch ein Bierchen - nä is dat schön. Um 19:00 Uhr gibt es Abendessen, auch das ist wie das Mittagessen zuvor sehr lecker. Die Angestellten sind wirklich sehr zuvorkommend, wir werden nahezu hofiert. Der Stuhl wird uns jedesmal herangeschoben. Jambo, Jambo, how are you? Noch etwas zu trinken? War es gut? Nett und freundlich, jedoch nicht aufdringlich. Sehr natürlich und nicht gezwungen. Nach dem Abendessen setzen wir uns in die kleine Hakuna Matata Bar und trinken noch etwas. Um 22:00 Uhr geht es bewacht von einem Gard zurück zur Lodge und ins Bettchen, bis jetzt habe ich keinen einzigen Moskito gesehen.. Um 06:00 geht der Wecker, 06:30 Frühstück, 07:00 Abfahrt - ist Urlaub nicht schön?

Sonntag, 4. September 2016

Sonntag, 04.09. - Arusha

In Kilimandscharo am Flughafen angekommen müssen wir erstmal ein Visum beantragen. Tipp: einen Stift für jeden dabei haben und genug Bargeld. Dadurch das wir keinen Stift haben, dauert es etwas länger, aber es ist ja Urlaub, Hakuna Matata! Cari und ich haben kein Bargeld dabei, aber da wir ja jetzt jegliche Verantwortung an Andreas abgegeben habe, kann er direkt mal aushelfen und ums die Einreise ermögliche - er hatte genügend Bargeld dabei...
Nachdem ich Cari mit Insektenschutzmittel eingeduscht habe, dass ist nämlich mein Job, stelle ich den Wecker für alle vier Stunden um daran erinnert zu werden sie erneut einzureiben und sie damit zur Weißglut bringen - egal, Sicherheit muss sein. Am Ausgang des Flughafen nimmt uns unser Guide auf und stellt sich vor. Raschidi, 28 Jahre, wird unser Fahrer und Reisebegleiter sein. Er spricht gutes Deutsch, hat Tourismus studiert und ist seit sechs Jahren in der Branche tätig. Der erste Eindruck ist sehr gut, auch das Fahrzeug in dem wir die nächsten zwei Wochen verbringen werden ist groß und in einem guten Zustand. Da kennen Cari und ich etwas anderes aus unserem Brasilienurlaub/Dschungelcamp. Wir fahren nach Arusha Stadt wo wir in der Karamalodge unsere erste Nacht verbringen werden. Nach ca. einer Stunde Fahrt kommen wir an. Etwas von der Stadt abgelegen befindet sich die Lodge mit ungefähr zehn Zimmern, beziehungsweise Häusern. Alles sehr geräumig, gepflegt und sauber. Um 15:00 treffen wir uns mit Andreas und Marina, Caras Mutter, und setzen uns an den Pool in die Sonne. Bis um Abendessen um 19:00 Uhr sitzen wir gemütlich zusammen und freuen uns auf die vor uns liegende Reise. Die Sonne verliert schnell ihre Kraft und es wird recht kühl, dass hatten wir nicht so erwartet. Zum Abendessen sind es ca. 13 Grad und Cari und ich haben unsere Kälteeskalationsstufen schon ausgereizt, viel Kälter darf es nicht werden, alle Jacken in Nutzung. Nach einem hervorragendem und üppigem drei Gänge Menü gehen wir um 20:30 Uhr ins Bett. Die Anreise war doch anstrengend und morgen geht um 06:00 Uhr der Wecker, das kenne Cara und ich von unserem Brasilienurlaub auch schon...

Samstag, 3. September 2016

Samstag, 03.09. - Hakuna Matata

Nach einem herrlich sonnigem Tag in Köln beginnt unser Urlaub mit einer Zugfahrt von Köln nach Frankfurt. Schon ein seltsames Gefühl mittags auf dem Balkon in der brennenden Sonne zu sitzen, wie im Urlaub um dann in den Urlaub zu fahren...
Nach 50 Minuten angenehmer ICE Fahrt kommen wir entspannt in Frankfurt an, drei Stunden bis Abflug; da haben wir doch etwas aus unserem letzten Urlaub gelernt, da hatten wir zwei Stunden bis Abflug aber eine Stunde Verspätung mit dem Zug - Stress! Doch diesmal passt alles. Auch treffen wir Caras Eltern direkt, ohne Probleme und können jegliche Verantwortung der Reiseorganisation an Caras Vater, Andreas, übergeben. Andreas steht auch schon in der Schlange zum Check In, was ein guten Platz angeht ist er genauso fickrig wie ich. Bis der Platz nicht feststeht ist Entspannung kaum möglich. Der Check In gestaltet sich etwas problematisch, unser Wunsch in einer Reihe nebeneinander zu sitzen klappt nicht, heutzutage nutzt fast jeder den Online Check In, also keine vier Plätze mehr frei nebeneinander. Kurz zuvor hat Andreas noch von seinem neuen Smartphone erzählt, ich denke ich werde ihm mal zeigen wie man Online damit eincheckt, gute Gelegenheit würde ich sagen. Cara und ich bekommen einen Platz ganz vorne, ihre Schwangerschaft macht sich bezahlt... Zwar sitzen wir nicht nebeneinander, aber das werden wir uns gleich richten mit den Nachbarn. Nach zwei Bierchen ist auch die Zeit schnell vorbei und wir haben die nötige Bettschwere um den Flug zu beginnen. Außer Cara, die muss ja schwanger sein... :) Im Flieger angekommen sitzt eine ca. 25 jährige Afrikanerin aus Bonn mit ihrem 13 Monate alten Sohn zwischen uns. Ihr wurde mitgeteilt das sie mit dem Kind nicht in der Mitte sitzen darf, nebeneinander sitzen ist also erstmal nicht. Der Flug beginnt und alles läuft soweit ohne Probleme. Kurz nach dem Start wird das Babybett gebracht, welches man nur ganz rechts oder ganz links aufbauen kann. Ich Wechsel den Platz also mit der jungen Mutter und sitze dann doch neben Cari, jetzt ist alles perfekt. Zwischendurch schreit der Kleine ein paar mal etwas länger, an Schlaf ist nicht wirklich zu denken. Die Mutter kümmert sich aber rührend um den Panz und da wir über kurz oder lang in eine ähnliche Situation kommen werden ist das auch kein Problem, ist halt in Kind. Um 05:00 Uhr kommen wir gerädert in Addis Abeba an wo wir bis 10:00 Aufenthalt haben. Dann geht es weiter nach Killimandscharo.